Mit einem Schlachteessen brachte sich der Schweineversicherungsverein Herrhausen von 1869 den Herrhäusern am vergangenen Sonntag wieder in Erinnerung.


Als der erste Vorsitzende Kurt Appun das sonntägliche „Event“ Punkt 11 Uhr eröffnete, konnte er neben 90 Besuchern auch Ortsbürgermeister Walter Schröder und die Nr. 1 der volkstümlichen Musik in Niedersachsen Sabine Gerbrich begrüßen. Er sparte nicht mit herzlichem Dank an die Helferinnen und Helfer, die den großen Raum so liebevoll geschmückt und die Wurstteller hergerichtet hatten. Er erinnerte daran, dass aus einer Notlage heraus dieser Verein 1869 gegründet wurde, um Ersatz für verendete Hausschweine zu leisten. Sitzungsprotokolle und die Satzung, die Lehrer Heinrich Adam 1900 schrieb, beleuchteten das dörfliche Leben. So wurde Pastor Gustav Adolf Keck erwähnt, der das Pech hatte, dass ihm in kurzen Abständen zwei schlachtreife Schweine in seiner Jauchekuhle verendeten. Ja, die Abdeckung und die Heimwerkerkunst des Pastors!

Anfangs 121 Mitglieder waren es 1950 sogar 137 Mitglieder. Danach nahm deren Zahl rapide ab. Hausschlachtungen waren „out“ und so halten derzeit noch 15 Unentwegte die Tradition und die Erinnerung an den ältesten Verein Herrhausens wach.

Einmal jährlich trifft man sich und beschließt Tagesausflüge in die nähere und weitere Umgebung, wie Goslar, Bad Grund, die Marienburg und zuletzt der PS-Speicher in Einbeck.

Kurt Appun stellte weiterhin fest, dass man behördlicherseits im 21. Jahrhundert angekommen sei. Die Stadt Seesen und sogar das Bundeszentralamt für Steuern in Bonn verlangten Aufklärung über den Kassenbestand des Vereins, obwohl und weil kein einziges Schwein mehr „betreut“ wird.

Zum Schluss lud er die Gäste ein, die Schlachtewurst des Teams Cornehl aus Sebexen zu genießen und von den Anmeldeformularen regen Gebrauch zu machen. Zuletzt sei vermerkt, dass durch das Event 19 neue Mitglieder gezählt wurden – vor allem aber jüngere und so ist es um die Zukunft der Gemeinschaft recht gut bestellt.

Alt und Jung saßen danach noch ein paar gemütliche Stunden beisammen und ließen sich von Sabine Gerbrich und ihren Volks- und Heimatliedern begeistern. Alle waren sich einig: Das darf nicht das letzte Schlachteessen gewesen sein!

Webseite des Ortsrates Herrhausen
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